Züchterin mit Sachkundenachweis - Vergabe des Gütesiegels an unsere langjährige Qualitätszucht

Holpriger Weg mit Happy End

 

Schon seit meiner Kindheit habe ich Katzen geliebt und mich immer über Begegnungen mit Katzen gefreut. Leider hatte jede dieser Begegnungen für mich zur Folge, dass ich mich tagelang mit allergischem Asthma herumplagen musste. Besuche über das Wochenende bei meiner Tante, die zwei Katzen hatte, waren im Haus irgendwann keine Option mehr.

 

 

 

Ich hatte so schlimme Atemnot, dass wir beschlossen, ihr die künftigen Besuche nur noch im Sommer abzustatten. Wir haben dann draußen gegessen und ich habe im Garten gezeltet, als Kind macht man das ja gern, auch wenn der Grund dafür natürlich nicht der schönste war. Im Erwachsenen-Alter habe ich hin und wieder Freunde mit Katzen besucht, für ein paar Stunden ließ es sich aushalten, aber unverschont rausgekommen bin ich nie, zuerst setzte sich immer die Nase zu, dann fingen die Bronchien an…

Ich hatte schon einmal davon gehört, dass es Allergiker-geeignete Katzen gibt und fing vor einem Jahr an, intensiver zu recherchieren, da ich mir zu dem Zeitpunkt sehr einen kleinen Hausgenossen gewünscht habe. Die Seite von Frau Müller-Jung hat mir große Hoffnung gemacht, dass ich vielleicht wirklich bald eine Katze haben könnte und ich nahm Kontakt auf. Zuerst sah es nicht so aus, als gäbe es in absehbarer Zeit die Chance auf ein Kätzchen und ich wurde auf den folgenden Sommer vertröstet. Doch dann hatte ich ein paar Wochen später doch die Nachricht, dass sich etwas ergeben habe und wir vorbeikommen könnten, um die kleine Cyra kennenzulernen.
Hoch erfreut und voller Zuversicht fuhr ich mit meinem Partner nach Duisburg. Bei Frau Müller-Jung sah ich direkt beim Betreten des Hauses viele wunderschöne Katzen. Im „Babyzimmer“ waren dann die kleinen Süßen aus dem C-Wurf mit Ihrer Mutter. Cyra war die schüchternste und einiges kleiner als ihre beiden Schwestern. Nur aus einem Versteck heraus ließ sie etwas mit sich spielen, während die anderen wesentlich draufgängerischer waren. Nach etwa einer halben Stunde hatte sich dieser Besuch aber für uns erledigt, da ich schon merkte, dass sich entgegen meiner Hoffnungen, die Katzen zu vertragen, meine Atemwege zusetzten. Frau Müller-Jung hatte aber eine Speichelprobe von Cyra in meiner Armbeuge getestet, auf die ich keine Reaktion hatte und sie sagte, dass es durchaus möglich wäre, dass ich nicht auf Cyra, sondern auf ihre Mutter, Geschwister oder all die anderen Katzenbabys, die in den letzten Monaten in diesem Zimmer gelebt haben, allergisch reagiere. Sie schlug ein weiteres Treffen in der kommenden Woche nur mit Cyra allein im Badezimmer vor. Wir willigten gern ein und als wir den Raum verließen, kam auf einmal die süße kleine Cyra aus ihrem Versteck zur Tür gelaufen und schaute uns zur Verabschiedung nach. Was außergewöhnlich war an der allergischen Reaktion, war dass sie sehr schnell nach Verlassen des Hauses wieder abklang. Eine Stunde später merkte ich schon nichts mehr davon, also war es doch irgendwie schon anders als bei anderen Katzen.
Die Begegnung im Badezimmer war aus allergischer Sicht viel besser, aber nicht perfekt. Perfekt war sie aber in anderer Hinsicht. Frau Müller-Jung gab mir die kleine Cyra auf den Arm und sie blieb dort. Auch als ich mich mit ihr setzte, blieb sie den ganzen Besuch lang auf meinem Schoß liegen und ließ sich streicheln, schloss zwischendurch die Augen und schien ganz entspannt. Ab und zu schaute sie zu mir hoch. Frau Müller-Jung sagte: „Die Cyra mag sie sehr! Bei mir macht sie das nicht.“ Ich hatte schon davon gehört, dass Katzen sich ihre Besitzer aussuchen und als Cyra mich gegen Ende noch einmal ganz lang und intensiv anschaute und ich sie, war das so ein besonderer magischer Moment, nach dem für mich feststand, dass wir zusammengehören und Cyra meine Katze wird und dass ich alles für sie tun würde, egal, was ich dafür in Kauf nehmen muss.              
Um alle zu beruhigen, machte ich aber noch einen Test beim Allergologen mit Cyras Fellprobe und wir hatten ein weiteres Treffen mit Frau Müller-Jung und Cyra in unserem Auto, um diesmal ganz sicher zu gehen, dass keine Allergie-Auslöser von den anderen im Haushalt wohnenden Tieren mit ins Gewicht fallen. Beide Tests fielen so aus, dass ich keine allergischen Reaktionen hatte.
Bei der Abholung von Cyra hielten wir uns wieder im Babyzimmer auf und wieder ging es los mit den Allergien. Auch die ersten Tage bei uns zu Hause habe ich fast angefangen zu zweifeln, ob es die richtige Entscheidung war, denn ich musste mir eingestehen, dass meine Bronchien schon etwas angegriffen waren seit Cyras Einzug. Frau Müller-Jung machte mir aber Mut und sagte, dass ich Cyra doch vertrage und dass es ein paar Wochen dauert, bis sich alle Allergene von der Mutter und den Geschwistern vollständig abgewaschen haben. Generell seien die ersten zwei Monate eine Umstellung für Allergiker, da sich auch gerne Hausstaub und Pollen im Fell der Katze verfangen. Danach werde alles gut… Und genauso war es dann auch. Es wurde immer besser und letztendlich wurde ich beschwerdefrei.
Da eine German Rex-Katze ja nie auf Dauer allein leben soll, zog einige Monate später noch Daryl vom Hause Jung bei uns ein. Mit ihm hatte ich von vornherein überhaupt keine Beschwerden und auch seine ganze Familie habe ich im Babyzimmer bei Frau Müller-Jung prima vertragen.
Cyra und Daryl haben sich sehr schnell angefreundet und man sieht sie oft zusammen spielen, kuscheln oder sich gegenseitig abschlecken. Für uns sind die Beiden ein Segen und wir fühlen uns mit ihnen als Familie. Wer noch nie eine Katze hatte, kann nur erahnen, wie wertvoll es ist, von einem stressigen Tag nach Hause zu kommen und einen Schmusekater zu haben, der es sich auf dem Schoß gemütlich macht, sobald man sich setzt, und sich schnurrend streicheln lässt. Oder eine Miezekatze, die sich vor Freude auf dem Boden rollt, wenn man nach Hause kommt und ihr Köpfchen an einem schmiegt. Oder… oder… Wir haben schon tausende wunderbare Momente mit den beiden erlebt, die wir nicht mehr missen möchten!
 
J. Müller, November 2016